Die Top-10-Geschäftsrisiken in Unternehmen Allianz Risk-Barometer 2022: Cyberangriff auf Rang 1 Autor: Gero Appel

Unsere Welt ist weitreichend globalisiert und vernetzt. Extremereignisse stellen zunehmend eine echte globale Bedrohung dar und betreffen nicht mehr nur vereinzelte Länder. Was fürchten die Unternehmen am meisten? Die Allianz bewertet dies jedes Jahr auf der Grundlage der umfangreichen Risk-Barometer-Untersuchung und veröffentlicht die Ergebnisse als „Top-10-Unternehmensrisiken“. Um welche Geschäftsrisiken es sich handelt, das erfahrt ihr in diesem Beitrag.

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Was ist das Risk-Barometer der Allianz?

Zahlreiche Unternehmen sind ständig mit einer Vielzahl von wirtschaftlichen Gefahren konfrontiert. Zum zehnten Mal in Folge wurde das Allianz Risikobarometer veröffentlicht. Im Rahmen einer Analyse wurden Expert:innen zu den größten Risiken und Bedrohungen im Unternehmensbereich befragt. Die Belastung durch die weltweite Pandemie, die ständigen Änderungen der gesetzlichen Anforderungen und der Fachkräftemangel machen eine langfristige Planung für Unternehmen extrem schwierig.

Die Top-Geschäftsrisiken für 2022 wurden durch die Meinungen von 2.650 Risikomanagement-Spezialist:innen aus insgesamt 89 Ländern ermittelt. Wir stellen nun die globalen Ergebnisse des Allianz Risk-Barometers vor.

Die Top-10-Geschäftsrisiken geben einen guten Überblick über die derzeit größten Gefahren für Unternehmen.

Rang 10: Makroökonomische Entwicklung

Der Begriff Makroökonomie bezieht sich auf eine Vielzahl von Kanälen für den Fluss von Waren und Geld, einschließlich Verbraucherausgaben, Dienstleistungen, Entschädigungen und die Nutzung von Arbeit, Land und Kapital. Die Makroökonomie ist vielfältig und unterliegt daher einer Vielzahl von Effekten, von denen einige ungünstig sein können. Nach Ansicht von 11 % der befragten Expert:innen wird dieses Thema im Jahr 2022 das größte Geschäftsrisiko darstellen.

Rang 9: Fachkräftemangel

Vielerorts ist von einem Fachkräftemangel die Rede, sei es in der Pflege oder in vielen Ausbildungsberufen. Da ist es nur logisch, dass 12 % der Expert:innen dies als größtes Unternehmensrisiko für das Jahr 2022 ansehen.

Rang 8: Marktveränderungen

Zahlreiche Faktoren können sich auf Marktveränderungen auswirken. Sei es aufgrund von politischen Entscheidungen oder technologischen Fortschritten: Da sich der Markt ständig verändert, glauben 13 % der Befragten auch, dass es im Jahr 2022 Gefahren für die Wirtschaft geben wird.

Rang 7: Feuer und Explosionen

Aufgrund der verschiedenen Produktionsprozesse können Brände oder Explosionen erhebliche Verluste in Unternehmen verursachen. Daher wurde dieser Faktor von 15 % der Befragten als größtes Geschäftsrisiko im Jahr 2022 genannt.

Brände oder Explosionen im Betrieb sind ein großes Risiko für Mitarbeitende und Unternehmen. © Shutterstock, APChanel

Rang 6: Der Klimawandel

Ebenso sind 19 % der Befragten der Meinung, dass die Unternehmen durch den Klimawandel erheblich gefährdet sind. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen durch starke Regenfälle, Wetterextreme wie Tornados oder Schneeblizards könnten in diesem Bereich die Gefahr zukünftig potenzieren.

Rang 5: Gesetzesänderungen

Mögliche Gesetzesreformen können erhebliche Auswirkungen auf praktisch jede Branche haben. Die Rechtsgrundlage für Online-Cookies oder neue Verpackungsvorschriften sind nur zwei Beispiele dafür. Sie können auch Gefahren mit sich bringen und neue Hürden für viele Unternehmen darstellen. 19 % der Befragten sind der Meinung, dass merkliche Risiken dadurch entstehen.

Rang 4: Die Pandemie

Seit ihrem Ausbruch im Jahr 2019 hat die Corona-Pandemie viele Branchen auf den Kopf gestellt. 21 % der Befragten halten dies für eine Bedrohung, weil die Zukunft mit Corona noch nicht sorgfältig geplant werden kann. Eine mögliche Bedrohung könnte auch von neuen Pandemien ausgehen.

Die Pandemie hat auch nach mehreren Jahren immer noch einen großen Einfluss auf Unternehmen. © Shutterstock, Deliris

Rang 3: Naturkatastrophen

Die Befragten halten das Risiko von Naturkatastrophen für so groß, dass 30 % von ihnen ihre Meinung zu den Geschäftsrisiken für 2022 äußerten. In Bezug auf die größten Geschäftsrisiken belegen diese den dritten Platz.

Rang 2: Betriebsunterbrechungen

Lieferengpässe sind ein weiterer Faktor, der den Unternehmensbetrieb stören kann, zusätzlich zu Situationen wie der weltweiten Pandemie. Betriebsstörungen fördern in diesem Szenario wahrscheinliche Geschäftsunterbrechungen, die von 50 % der Befragten als Gefahr angesehen werden.

Rang 1: Cybervorfälle

Experten für Risikomanagement sagen voraus, dass Cyber-Vorfälle im Jahr 2022 das größte Geschäftsrisiko darstellen werden. Laut 55 % der Umfrageteilnehmer:innen gehören Datendiebstahl und Hackerangriffe zu den schlimmsten möglichen Folgen für Unternehmen.

Wie sehen die Werte in Deutschland aus?

Begrenzt man die Umfrageergebnisse auf Deutschland, können wir einige Verschiebungen feststellen. Zwar ist man sich grundlegend einig, welche Geschäftsrisiken die höchsten sind, jedoch liegen, nach den Umfragewerten, in Deutschland die Betriebsunterbrechungen auf Platz 1 mit 55 % und Cybervorfälle auf Platz 2 mit 50 %. Wir geben euch hier in einer Infografik noch einmal die Schnellübersicht über die Top-10-Geschäftsrisiken in Deutschland.

Auf deutsche Ebene variieren die Ergebnisse leicht. Dennoch sind Cybervorfälle eines der größten Risiken.

Wie begründen sich die höchsten Geschäftsrisiken?

Die Spitzenplätze in diesem Jahr sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass Unternehmen durch die fortschreitende Vernetzung und Digitalisierung anfälliger für Angriffe sind; der Umzug ins Homeoffice hat die Sicherheitsanforderungen erhöht und Hacker entwickeln immer neue Techniken, setzen Werkzeuge wie künstliche Intelligenz ein und agieren professioneller, sodass auch die unternehmensinternen Risiken steigen. Mitarbeitende, die beispielsweise nicht ausreichend über Cybergefahren und Sicherheit geschult wurden, können ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellen. Ein wichtiger Bestandteil jeder Cybersicherheitsstrategie sollte daher das Sicherheitsbewusstsein sein.

Cyberattacken auf digitale Lieferketten führen zu Betriebsunterbrechungen

Derzeit ist eine alarmierende Zunahme von Cyberangriffen auf digitale Lieferketten zu verzeichnen, die auf verbundene Plattformen, wichtige Infrastrukturen oder einen einzelnen Fehlerpunkt im Netzwerk abzielen. Der Ransomware-Angriff auf die Colonial Pipeline, der zu einer Unterbrechung der US-Energieinfrastruktur führte, ist ein Beispiel dafür. Wie schnell ein solcher Angriff erfolgen kann, zeigt auch der jüngste Vorfall, die Log4j-Schwachstelle. In nur vier Tagen starteten Hacker aus aller Welt über eine Million Angriffe, darunter auch die Einschleusung von Ransomware in Software-Upgrades, was schwerwiegende Folgen haben kann – und in einigen Fällen auch hatte.

In Anbetracht dessen ist es offensichtlich, dass unsere wachsende Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen ein erhebliches Risiko darstellt. Durch solche Angriffe und andere Lieferengpässe wurden die Betriebsunterbrechungen auf Rang 1 gewählt.

Gut vorgesorgt mit der Arbeitssicherheit Sofort

Die Geschäftsrisiken sind zahlreich, wie ihr seht. Dabei den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Die Arbeitssicherheit Sofort unterstützt euch dabei, alle erforderlichen und empfohlenen Unterweisungen durchzuführen, um das Risiko in eurem Unternehmen zu minimieren. Wir führen auch die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung für euch durch, damit ihr über alle potenziellen Gefährdungen informiert seid und entsprechend Gegenmaßnahmen ergreifen könnt. Lasst euch jetzt ein erstes unverbindliches Angebot erstellen. Folgt uns auch gerne auf LinkedIn um keine Updates zu verpassen. Wir freuen uns auf eure Anfrage!