Gefährdungsbeurteilung Muster Vorlagen für Gefährdungsbeurteilungen im Unternehmen Autor: Gero Appel
Oft ist es schwierig, die korrekte Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung einzuhalten. Mit unseren kostenlosen Vorlagen bekommt ihr die Basis für ein gutes Gesundheitsmanagement in eurem Unternehmen. Damit seid ihr auf der rechtssicheren Seite und könnt die ersten Schritte eurer Gefährdungsbeurteilung pflichtgemäß erfüllen.
Themen in diesem Beitrag
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Was ist eine Gefährdungsbeurteilung?
Die Gefährdungsbeurteilung ist eine arbeitsschutzgesetzliche Pflicht (§ 5 ArbSchG). Danach müssen alle Arbeitgeber:innen in ihrem Unternehmen eine Analyse der möglichen Gefährdungen und Risikofaktoren vornehmen. Das betrifft sowohl die Gefährdungen in der Arbeitsstätte als auch spezifische, arbeitsplatzabhängige Risiken.
Anschließend müssen für gefundene Gefährdungen geeignete Maßnahmen eingeleitet werden, was oft eine Arbeitssicherheitsunterweisung oder die Änderung der Arbeitsbedingungen sowie Arbeitsmittel zur Folge hat. In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr dazu. Hier stellen wir euch schon einmal die erste, wichtige Vorlage für die Gefährdungsbeurteilungen zur Verfügung, das Deckblatt.
Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung Deckblatt
Was ist eine psychische Gefährdungsbeurteilung?
Seit Ende 2013 fordert das Arbeitsschutzgesetz explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung. Bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung geht es um die objektive Betrachtung der Arbeitsbedingungen und mögliche Risikofaktoren, die während der Arbeit eine psychische Belastung und damit eine Gesundheitsgefährdung darstellen.
Dabei können die möglichen Risiken in verschiedenen Bereichen der täglichen Arbeit entstehen. Darunter fallen zum Beispiel die Arbeitsumgebung, soziale Beziehungen, Arbeitsorganisation oder die zu erledigenden Arbeitsaufgaben. Daher ist es erforderlich, die psychische Belastung der Arbeit in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen. Dafür sind folgende Schritte zu planen und umzusetzen:
- Ermittlung der psychischen Belastung der Arbeit und des Umfeldes,
- Beurteilung der psychischen Belastung,
- Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen,
- Kontrolle der Wirksamkeit,
- Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung.
Wie können die Auswirkungen von psychischer Belastung aussehen?
Risikofaktoren am Arbeitsplatz, welche sich auf die Psyche auswirken können, gibt es reichlich. Beispiele dafür sind Konflikte im Team, ein zu hoher Leistungsdruck, dauernde Unterbrechungen während der Arbeit oder die Betreuung zu vieler Projekte. Auch die Temperatur, räumliche Enge oder Lärm kann sich negativ auf eure Mitarbeitenden auswirken und diese belasten. Die Folge sind psychische Krankheiten wie Burnout, Stress oder Depressionen. Aber auch Nervosität, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten sind häufig ein Effekt von andauernden psychischen Belastungen.
Daher ist es besonders wichtig, sämtliche Risikofaktoren für eure Mitarbeitenden zu analysieren und langfristig zu beseitigen. Die Grundlage hierfür bildet die psychische Gefährdungsbeurteilung. Mehr zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz erfahrt ihr hier.
Arbeitsbereich und tätigkeitsbezogene Gefährdungsbeurteilungen
Gefährdungsbeurteilungen teilen sich in zwei verschiedene Arten auf. Gefährdungen nach Arbeitsbereich und Erfassung der Tätigkeitsbereiche. Die Beurteilung der Gefährdungen im Arbeitsbereich kann sich auf einen Bereich mit verschiedenen Arbeitsplätzen beziehen, z. B. eine Werkstatt. Auch Arbeitsplätze, die die gleichen Arbeitsmittel verwenden, fallen darunter. Zur Erfassung der Gefährdungen könnt ihr gerne diese Vorlage nutzen:
Die Erfassung der Tätigkeitsbereiche bezieht sich auf die Gefährdung von Personen, die der gleichen Tätigkeit nachgehen. Für diese könnt ihr die einzelnen Tätigkeiten eurer Mitarbeitenden zusammenfassen. Auch Aktivitäten, die zu keinem der aufgeführten Arbeitsbereiche passen, fallen hierunter. Besonders relevant wird die Erfassung der Tätigkeitsbereiche bei Berufsgruppen, die keinen fest zugewiesenen Arbeitsplatz haben, zum Beispiel Außendienstmitarbeiter:innen. Die Vorlage für die Erfassung der Gefährdungen nach Tätigkeit findet ihr hier:
Dokumentation Gefährdungen Arbeitsbereiche
Welche Mitarbeiter:innen benötigen besonderen Schutz?
Ein effektiver Arbeitsschutz ist für alle Mitarbeitenden essentiell. Manche Mitarbeiterinnen benötigen aber besondere Aufmerksamkeit, den sogenannten Mutterschutz. Für schwangere Mitarbeiterinnen gelten gesonderte Vorsichtsmaßnahmen, die von euch eingehalten werden müssen. Das erfordert eine eigene Gefährdungsbeurteilung für Schwangere, damit die Gesundheit der werdenden Mutter und des ungeborenen Kindes nicht gefährdet wird.
Diese Art der Gefährdungsbeurteilung fällt unter die personenbezogenen Gefährdungsbeurteilungen. Diese werden aber nicht nur bei schwangeren oder stillenden Mitarbeiterinnen relevant, sondern auch bei Vorerkrankungen, Allergien oder Behinderungen. Hier findet ihr eine Arbeitsvorlage für eine personenbezogene Gefährdungsbeurteilung:
Dokumentation Gefährdungen Personenbezogene Gefährdungen
Wie funktioniert eine Risikobewertung?
Wurden Risiken am Arbeitsplatz festgestellt, müsst ihr jede einzelne Gefährdung analysieren und kategorisieren. Das passiert in verschiedenen Risikoklassen. So kann eine Gefahr vernachlässigbar, noch akzeptabel oder völlig inakzeptabel sein. Je nachdem, wie hoch das Risiko eines Arbeitsunfalls aufgrund der entsprechenden Gefährdung eingeschätzt wird, müssen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Hier erhaltet ihr von uns ein Arbeitsblatt für die Erfassung der Gefährdungen und Maßnahmen:
Dokumentation Gefährdungen Tätigkeiten
Gefährdungsbeurteilung Homeoffice
Seit der Corona-Pandemie hat sich das Arbeiten im Homeoffice normalisiert. Um die Sicherheit der Mitarbeitenden im Homeoffice zu garantieren, muss eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden. Von der Arbeitsumgebung bis hin zu psychischen Belastungen sind die möglichen Gefahren dabei vielfältig. Eine Gefährdung kann beispielsweise durch falsche Beleuchtung oder mangelnde ergonomische Voraussetzungen entstehen. Bei Bildschirmarbeit etwa ist eine ganz eigene Unterweisung erforderlich.
Die Gefährdungsbeurteilung Homeoffice ist besonders wichtig für eure Haftbarkeit bei Unfällen im Homeoffice. Denn auch diese werden als Arbeitsunfälle betrachtet und fallen damit in die Zuständigkeit der Berufsgenossenschaft. Sollte also ein Arbeitsunfall im Homeoffice geschehen und eure Mitarbeitenden hatten keine Gefährdungsbeurteilung, besteht die Gefahr, dass ihr als Arbeitgeber:innen die Fürsorgepflicht nicht eingehalten habt und folglich die Behandlungskosten tragen müsst. Also besser Vorsicht als Nachsicht. Als Vorlage nutzen Sie am Besten die bereichsbezogene Gefährdungsbeurteilung:
Dokumentation Gefährdungen Bereichsbezogene Gefährdungen
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