Energiemanagementbeauftragter EMB: Energiemanagement im Unternehmen verbessern Autor: Tanja Tach

Es gibt viele Möglichkeiten, euer Unternehmen energieeffizienter zu gestalten. Damit die ergriffenen Maßnahmen jedoch auch nachhaltige Vorteile und Verbesserungen bewirken, müssen sie systematisch geplant, durchgeführt und überwacht werden. Ein Energiemanagementbeauftragter (EMB) tut genau das. Welche Aufgaben sonst noch vom EMB übernommen werden, wie eine Energiemanagement-Software behilflich sein kann und welche Vorteile für euer Unternehmen entstehen, verraten wir euch in diesem Beitrag.

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Warum sind Energiemanagementbeauftragte wichtig für das Unternehmen?

Das Ziel des Energiemanagements im Unternehmen ist zum einen, den effizienten und nachhaltigen Umgang mit der Energie zu erreichen. Dies führt zu einer Entlastung der Umwelt und ist in Hinblick auf die klimapolitischen Ziele von großer Bedeutung. Dabei wird Energie nicht nur effizienter genutzt, sondern dadurch auch eingespart. Das führt zu einer erheblichen Kostensenkung im Unternehmen, durch geringere Energieausgaben.

Nur mit Energiemanagementbeauftragten im Unternehmen ist es möglich, eine höhere Energieeffizienz und Kosteneinsparung zu erreichen, da diese für die planmäßige und kontrollierte Einführung sowie Umsetzung aller benötigten Maßnahmen zuständig sind.

Ohne einen Verantwortlichen, der die Aufgaben des Energiemanagementbeauftragten übernimmt, ist es schwierig, die Ziele für das Unternehmen strukturiert zu gestalten und zu kommunizieren. Ein Energiemanagementbeauftragter muss außerdem die nötigen Qualifikationen und Schulungen nachweisen, um die Verantwortung des Energiemanagements auf sich zu nehmen. Dadurch können das Team, die Organisation und alle Beteiligten nicht nur geleitet, sondern auch entsprechend eingewiesen und überwacht werden.

Die ISO 50001 bietet Orientierung beim Energiemanagement. © Shutterstock, Proxima Studio
Mit dem Energiemanagement führt ihr euer Unternehmen zu einer erhöhten Energieeffizienz. © Shutterstock, Proxima Studio

Was hat es mit Energiemanagement nach der Norm ISO 50001 auf sich?

Die DIN EN ISO 50001 ist eine internationale Norm für Energiemanagementsysteme und bietet eine Orientierung für Unternehmen und Organisationen. Das Ziel ist es, anhand der Anforderungen der ISO 50001 den Betrieb energieeffizienter und dadurch umweltfreundlicher zu gestalten. Inhaltlich kann man sich an den energieeffizienten Technologien, die bewertet und aufgelistet werden, orientieren.

Wenn ihr die ISO 50001 in eurem Unternehmen berücksichtigt, gehört dazu meist die Zertifizierung. Auch hierbei ist der Energiemanagementbeauftragte für die Planung und Umsetzung verantwortlich. Dabei geht es jedoch um einen langen Prozess, da die ISO 50001 eine fortlaufende Verbesserung und Weiterentwicklung verlangt. Wenn ihr mehr über die ISO 50001 erfahren wollt, schaut euch gerne diesen Beitrag etwas genauer an.

Welche Bedeutung hat das Energiemanagement im Unternehmen?

Die steigenden Energiekosten sind aktueller denn je und das ist erst ein Grund für die Beschäftigung mit der Energieeffizienz im Unternehmen. Durch den Einsatz von modernen Maschinen und Anlagen kann ein geringerer Energieverbrauch erzielt werden. Wenn dazu noch eine effiziente Infrastruktur aufgebaut wird, können die Energiekosten erheblich gesenkt werden. Bei einer Nichtbeachtung der wirtschaftlichen Veränderungen kann es sogar dazu führen, dass Betriebe nicht mehr wettbewerbsfähig sind, da sie den immensen Strom- und Energieverbrauch nicht mehr tragen können.

Doch das Energiemanagement bringt nicht nur finanzielle Vorteile mit sich. Die aktuelle Klimapolitik fordert ebenso einen effizienteren Umgang mit Energie, aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt. Energiemanagementsysteme helfen dabei, euer Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Das wirkt sich zudem positiv auf das Image und die Kundenakquise aus.

Weitere Vorteile für das Unternehmen drücken sich wie folgt aus:

  1. Kosteneinsparung:
    Durch die umfassende Datenerfassung des Energieverbrauchs werden bislang unerkannte Potenziale und unnötig hohe Verbräuche aufgedeckt. Durchschnittlich liegt das Energiesparpotenzial nach der Einführung eines Energiemanagementsystems bei 5–20 %. Dabei kommt es natürlich auch auf die Größe und Art des Unternehmens an. Dennoch steigt bei Kosteneinsparungen auch gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit an. In einigen Fällen kann es außerdem zu Steuervergünstigungen kommen, sobald ihr euch mit dem Energiemanagement befasst.
  2. Produktivitätssteigerung:
    Die Messung der Energiemenge, die genutzt wird, kann durch die Energiemanagement-Software durchgeführt werden. Dadurch werden Schwachstellen und Lücken entdeckt, die zu einem Mehrverbrauch führen. Wenn diese optimiert werden, führt das zu einer Steigerung der Produktivität.
  3. Prozessoptimierung:
    Mit dem Einsatz von energiesparenden, modernen Maschinen werden in vielen Fällen auch Prozesse optimiert, indem sie schneller oder effizienter erledigt werden können. Durch die Energiemanagement-Software werden nämlich auch Betriebszustände überwacht, die euch auf Fehler oder Sonstiges hinweisen können.
Der Energiemanagementbeauftragte übernimmt eine Führungsposition im Energiemanagementsystem. © Shutterstock, Dusan Petkovic
Der EMB muss vielfältige Aufgaben im Unternehmen übernehmen. © Shutterstock, Dusan Petkovic

Welche Aufgaben haben Energiemanagementbeauftragte?

Die Hauptaufgabe der Energiemanagementbeauftragten besteht in der ganzheitlichen Einführung, Betreuung und Weiterentwicklung des Energiemanagementsystems (EnMS) nach der ISO 50001. Dabei fungiert die Stelle wie bei anderen Betriebsbeauftragten als Stabsstelle der Geschäftsleitung. Demnach müssen EMB als Kontaktperson für Mitarbeiter:innen und interne Führungskräfte dienen, sobald es das Thema Energie betrifft. Ein Energiemanagementbeauftragter hat in diesem Sinne auch ein aktives und passives Informationsrecht, wodurch dem EMB alle, zur Erfüllung der Aufgaben, benötigten Informationen zugänglich gemacht werden müssen.

Wie die genauen Aufgaben der Energiemanagementbeauftragten im Unternehmen aussehen, haben wir euch im Folgenden aufgelistet:

Einführung und Umsetzung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001

Die ISO 50001 bietet Unternehmen einen Überblick über umweltfreundlicheres Energiemanagement und unterstützt euch bei der Förderung eurer Energieeffizienz sowie der Reduzierung von Treibhausgasen. Das Ziel ist die Einführung, Verwaltung und Verbesserung des Energiemanagements. Dabei ist der Energiemanagementbeauftragte für die Umsetzung dieser Ziele verantwortlich.

Diese führen das Energiemanagementsystem ein und sind dann für dessen Aufrechterhaltung und Betreuung zuständig. Sie sind praktisch die Projektleiter:innen des EnMS in eurem Unternehmen. Bereits vor der Einführung müssen Ziele formuliert werden, die mit Absprache der Führungskräfte ausformuliert werden.

Wenn das EnMS eingeführt ist, müssen zwangsläufig einige Investitionen getätigt werden, wodurch finanzielle Ressourcen beansprucht werden. Ein Energiemanagementbeauftragter muss dann dafür sorgen, dass die Investitionen, so schnell es geht, wieder eingeholt werden und langfristig mehr Kosten eingespart werden.

Um das zu erreichen, muss das System in die Prozesse des Betriebes integriert werden. Auch hierbei ist der EMB zuständig, sodass alles reibungslos funktionieren kann und damit das EnMS möglichst produktbezogen ausgerichtet wird.

Betreuung und Weiterentwicklung des EnMS

Der Energiemanagementbeauftragte muss sicherstellen, dass das EnMS in den täglichen Betriebsablauf integriert ist. Dafür muss eine ständige Betreuung und Weiterentwicklung durchgesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Anpassungen an rechtliche Änderungen oder Normen oder interne Prozessänderungen und Wartungen. Beim Fokus auf die Weiterentwicklung sollten die Energieziele der Energiepolitik nicht aus den Augen gelassen werden.

Personal und Organisation sind Teil der Aufgaben eines EMB. © Shutterstock, Firma V
Die Energiemanagementbeauftragten müssen ihre Ziele mit den Mitarbeiter:innen kommunizieren. © Shutterstock, Firma V

Überwachung des Energiemanagementsystems

Zu den Aufgaben der Energiemanagementbeauftragten gehört das Energiemonitoring. Dabei wird eine Energiemanagement-Software verwendet, die die Überwachung des Systems steuert. Dadurch können EMB Leistungskennzahlen ermitteln, auswerten und bewerten. Wichtige Kennzahlen sind dabei die aktuelle energiebezogene Leistung sowie die genutzte Energie in bestimmten Einsatzbereichen. In diesem Schritt kann die Wirksamkeit des Systems überprüft werden, Verbesserungspotenziale erkannt und Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt werden.

Berichterstattung

Der Stand, die Wirksamkeit und die Entwicklungen des Energiemanagementsystems müssen durch die EMB dokumentiert werden. Dieser Bericht geht zum einen an die Geschäftsleitung des Unternehmens. Zum anderen werden Energieberichte erstellt, in denen Daten für Statistiken und Anträge erhoben werden. Zusätzlich werden Dokumentationen erstellt, um die rechtliche Konformität zu beweisen sowie einen Jahresenergiebericht veröffentlichen zu können. Dadurch können interessierte Kreise an die Daten des Unternehmens herankommen. Die Aufgaben des EMB gehen hierbei über die interne und externe Kommunikation hinaus.

Personal und Organisation

Als Teil der Geschäftsleitung kommen auf die EMB auch Aufgaben im Bereich Personal und Organisationstätigkeiten zu. Dabei geht es hauptsächlich um die Kommunikation und die Einhaltung und Organisation von Terminen, Fristen und Veranstaltungen. Um ein erfolgreiches EnMS zu etablieren, müssen die Mitarbeiter:innen über die Ziele und den Nutzen der Maßnahmen informiert werden. Dazu gehören zum Beispiel Schulungen oder interne Audits, die durch den EMB durchgeführt und geplant werden. Mitarbeiter:innen sollten hierbei in der Lage sein, Verbesserungsvorschläge und Probleme anzusprechen. Neben Schulungen sind EMB auch für die Zertifizierung nach der ISO 50001 verantwortlich.

Planung, Einführung und Überwachung des Energiemanagementsystems sind Aufgaben der EMB. © Shutterstock, 1st footage
Auch die Kontrolle der Daten gehört zu den Aufgaben der Energiemanagementbeauftragten. © Shutterstock, 1st footage

Welche Kompetenzen muss ein EMB haben?

Um als Energiemanagementbeauftragter erfolgreich zu sein, muss die Person über bestimmte Qualifikationen verfügen. Zunächst handelt es sich dabei um Kenntnisse der Energietechnik und Naturwissenschaften. Dieses wird entweder durch eine Ausbildung, ein Studium oder weitere Schulungen erreicht. Um sicherzugehen, dass die Person über das benötigte Wissen verfügt, kann eine Personalzertifizierung zum EMB nach ISO 50001 durchgeführt werden. Die regelmäßige Rezertifizierung sorgt nicht nur dafür, dass der EMB auf dem aktuellen Wissensstand bleibt, sondern auch dafür, dass die Kompetenzen als Beweis gegenüber Kund:innen und Mitarbeitenden genutzt werden kann. Dadurch wird das Vertrauen zu dem Energiemanagementbeauftragten gestärkt. Die Inhalte der Personalzertifizierung beinhalten Definitionen und Grundlagen zum Thema Energie und folgenden Themen:

  • Energiewirtschaft und -effizienz,
  • Energierecht,
  • Inhalte und Anforderungen der ISO 50001,
  • Implementierung der Anforderungen der ISO 50001 in den Betrieb.

Neben den fachlichen Kompetenzen sollte ein EMB auch soziale und kommunikative Fähigkeiten aufweisen können. Diese dürfen nicht unterschätzt werden, da Energiemanagementbeauftragte nicht nur in Kontakt mit den Führungskräften stehen, sondern auch mit Mitarbeiter:innen oder externen Zertifizierungsstellen oder Lieferant:innen. In der Praxis ist außerdem die Durchsetzungsfähigkeit des EMB wichtig. Nur kompetente EMB sind in der Lage, das Managementsystem durchzusetzen und die Mitarbeiter:innen dahingehend zu motivieren. Deshalb sollten sie über gute Kommunikations- und Moderationstechniken verfügen.

Zuletzt sind bei einem Energiemanagementbeauftragten gute Kenntnisse im EDV-Bereich von Vorteil.

Ein EMB muss stets die Energieeffizienz des Unternehmens kontrollieren. © Shutterstock, Kaspars Grinvalds
Mit der Steigerung der Energieeffizienz wird euer Unternehmen umweltfreundlicher. © Shutterstock, Kaspars Grinvalds

Welche Inhalte werden in einer EMB-Fortbildung vermittelt?

Ein Energiemanagementbeauftragter sollte, wie bereits erwähnt, stets auf dem aktuellen Wissensstand sein. Das wird durch entsprechende Fortbildungen und Schulungen erreicht. Die Teilnehmer:innen lernen, wie sie die Inhalte der Norm ISO 50001 in der Praxis umsetzen können und in ihr Unternehmen implementieren. Dazu gehört ein Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen und relevanten Änderungen im Energierecht, wie beispielsweise das Bundes-Klimaschutz-Gesetz (KSG), das Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Zusätzlich werden die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität berücksichtigt.

Aufgrund des Handlungsdrucks der aktuellen Klimapolitik befinden sich die Gesetze und Verordnungen in einem schnellen Wandel. Die EMB-Fortbildungen bieten daher eine gute Voraussetzung zur Aktualisierung des Wissens. Dadurch sind die EMB in der Lage, rechtliche und normative Änderungen zu ermitteln, die für ihr Unternehmen von Relevanz sind. Danach können Strategien erarbeitet und Verbesserungen des Energiemanagements erreicht werden.

Wir haben die möglichen Inhalte einer Schulung kurz für euch zusammengefasst:

  • Begriffe und Definitionen aus der Energiepolitik,
  • rechtliche Strukturen und Anforderungen,
  • Vorgaben in Bezug auf internationale und nationale Energiepolitik,
  • Risiken und Chancen der Klimapolitik,
  • DIN EN ISO 50001: Forderungen an ein Energiemanagementsystem,
  • Kommunikation und Bewusstseinsbildung,
  • Energiemanagement-Software Analyse und Kennzahlen,
  • Audits und Managementbewertung,
  • Dokumentenmanagement,
  • Praxisbeispiele.

Die Zielgruppe dieser Fortbildungen sind nicht nur Energiemanagementbeauftragte. Auch Umweltbeauftragte, Qualitätsbeauftragte, Geschäftsführer:innen oder Mitarbeitende, die an der Einführung eines Energiemanagementsystems beteiligt sind, profitieren von einer Schulung.

Mit einem Energiemanagementsystem werden viele Kosten gespart. © Shutterstock, sdecoret
Die Steigerung der Energieeffizienz führt zu sinkenden Kosten im ganzen Unternehmen. © Shutterstock, sdecoret

Seid ihr verpflichtet, Energiemanagementbeauftragte für euer Unternehmen einzusetzen?

Im Jahr 2011 wurde der Einsatz von Energiemanagementbeauftragten noch gesetzlich vorgeschrieben. Nach der aktuellen Fassung der Norm ISO 50001 seid ihr nicht dazu verpflichtet, einen Energiemanagementbeauftragten zu bestimmen. Aufgrund der gesetzlichen Anforderungen und Ziele der Klimapolitik ist für eine strukturierte Verbesserung der Energieeffizienz dennoch ein EMB sinnvoll. Denn ausschließlich durch die benötigten Qualifikationen und das Wissen könnt ihr die Ziele in eurem Unternehmen umsetzen und auch glaubwürdig nach außen präsentieren.

Mit der Arbeitssicherheit Sofort zu mehr Energieeffizienz

Auch wir von der Arbeitssicherheit Sofort sind daran interessiert, die Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten. Der Einsatz von Energiemanagementbeauftragten ist dabei ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wenn ihr mehr über Arbeitssicherheit im Unternehmen wissen wollt, schaut euch gerne unser Magazin an. Darin informieren wir euch über aktuelle Themen rund um die Arbeitswelt.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Dusan Petkovic

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